Tipps Sonnenschutz

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Sonne in Massen tut uns gut. Doch bei all den positiven Wirkungen, die Sonne hat auch ihre Schattenseiten. Die kurzwelligen Strahlen dringen bis ca. 5 mm in die Haut ein, sind in kleinen Dosen lebenswichtig und stimulieren unser Immunsystem und das Wohlbefinden. 

Zuviel davon führt nicht nur zu Sonnenbrand, sondern trägt zur Bildung freier Radikale bei, kann Netzhautschäden am Auge, vorzeitiger Hautalterung, Immunsuppression, DNA-Veränderungen der Hautzellen und Hautkrebs verursachen.  

UV-Textilien 

UV-Textilien mit UPF 80, zertifiziert nach dem UV-Standard 801 bieten Ihnen einen hervorragenden Schutz vor UV-Strahlen.  

Das deutsche Forschungsinstitut Hohenstein hat mit anderen europäischen Instituten den UV-Standard 801 entwickelt. Mit ihm werden Werte ermittelt, die textile Sunblocker auch im Alltag haben, also gebraucht, gedehnt und nass. Der tatsächlich gewährte Schutz ist in der Regel wesentlich höher, da die strengen Bedingungen der Prüfsituation im Normalfall nicht erreicht werden. „Protect 40 “ nach Hohenstein bedeutet dabei, dass man einen 40-mal längeren Aufenthalt in der Sonne als ohne Schutz haben kann.   

 

Achten Sie immer beim Kauf darauf, dass die UV-Textilien dem UV-Standard 801 entsprechen. 

Etwa ein Drittel aller gängigen Kleidungsstücke hat einen Lichtschutzfaktor von deutlich unter 30, manches T-Shirt sogar nur einen LSF von unter 5. Baumwolle absorbiert den UV-B-Anteil sehr schlecht, Gewebe aus Polyester gewähren dagegen überwiegend einen relativ guten Schutz. 

Auch im Schatten ist man der UV-Strahlung ausgesetzt. Das liegt an der Streuung und Reflexion des Lichtes. Besonders relevant sind diese Faktoren auf dem Wasser, am Strand und im Schnee. 

Sonnenbrille ist nicht gleich Sonnenbrille

Kinderaugen reagieren besonders empfindlich auf die aggressiven UV-Strahlen der Sonne. Durch die noch fehlende Abwehrkraft kann das Licht ungehindert auf die Netzhaut des Auges gelangen, was bei den Jüngsten zu langfristigen Schäden führen kann. Kinderaugen sind sehr empfindlich. Die Schutzfunktionen des Auges sind erst im Alter von 25 Jahren komplett ausgereift. Je jünger ein Kind ist, umso empfindlicher sind seine Augen.

Die Augenlinse ist bei Kindern völlig transparent, denn sie besitzt noch keine Schutzpigmente und ihre Pupille ist stark geweitet. In das Kinderauge kann daher eine weitaus höhere schädliche Strahlung eindringen als bei einem Erwachsenen. Dies kann zu Alterungserscheinungen und irreversiblen Augenschäden führen. Dies sind sich viele Eltern nicht bewusst, weshalb Kinder zum Teil gar keine oder eine qualitativ ungenügende Sonnenbrille besitzen.

Achtung: nicht alle Gläser absorbieren tatsächlich UV-A und UV-B-Strahlung. Manche sind einfach zu klein und lassen viel zu viel Seitenlicht durch. Dunkle Gläser ohne ausreichenden UV-Schutz sind eine Gefahr. Statt zu schützen, bewirken sie das Gegenteil dessen, was sie bewirken sollen. Durch die erweiterte Pupille dringt sogar mehr UV-Licht ein als beim ungeschützten Auge.
 

Besonders Kinder sind vor der Sonne zu schützen

Kleine Kinder und Säuglinge sind durch die Sonne besonders gefährdet. Ihre Haut ist viel dünner und empfindlicher als die von Erwachsenen, und die natürlichen UV-Eigenschutzmechanismen sind vor allem während der ersten sechs Lebensjahre noch nicht vollständig entwickelt. Die Fähigkeit eine schützende Lichtschwiele zu entwickeln, muss sich erst noch ausbilden. Deshalb sollte man bei Kindern immer von dem geringsten Eigenschutz ausgehen. 

Auch ist Kinderhaut noch nicht in der Lage schnell und ausreichend Pigmente (Melanin) für den hauteigenen UV-Schutz zu bilden. Und die Mechanismen zur Reparatur der UV-Schäden funktionieren auch noch nicht richtig. 

Ganz besonders wichtig zu wissen ist, dass Kinder mehr Zeit im Freien und in der Sonne verbringen als Erwachsene. Bis zum 18. Lebensjahr erhält der Körper durchschnittlich bereits 50-75 % der Sonnenstrahlung, der man während des gesamten Lebens ausgesetzt ist. 

Da jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöhen kann, muss ein Sonnenbrand unbedingt vermieden werden. Kinderhaut braucht daher besondere Aufmerksamkeit und den bestmöglichen Schutz. 

Der Schutz durch Sonnencrème allein reicht besonders beim Baden und Sport nicht aus. Wasser, Schweiss und Reibung mindern den Schutz. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen: nur dichte Bekleidung schützt sicher und nachhaltig! 

Für Babys ist die Sonne tabu 

Babys sollten während der ersten zwölf Monate überhaupt nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Bis sich ihr hauteigener Sonnenschutzmechanismus entwickelt hat, sind sie praktisch schutzlos der UV-Strahlung ausgeliefert. Die Devise kann also nur heissen: Babys raus aus der Sonne! 

Ist Sonne unvermeidbar, sollte unbedingt ein ausreichend hoher Lichtschutz angewendet werden. 

Auch nach dem ersten Geburtstag gilt: Vorsicht vor der UV-Strahlung. Die nach dem ersten Lebensjahr verwendeten Sonnenschutzmittel sollen speziell auf Kinderhaut abgestimmt sein und mindestens LSF 30 enthalten. 

Ab dem zweiten Lebensjahr können Kleinkinder dann, durch einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 geschützt, mit unbedeckten Armen und Beinen in die Sonne. Der übrige Körper und der Kopf müssen aber noch durch Kleidung und Hütchen bedeckt bleiben. 

Kinder ab drei Jahren sollten vor jedem Sonnenaufenthalt gründlich mit einem wasserfesten Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor eingerieben werden. Auch bei den Kleinen Ohren, Nase und Lippen nicht vergessen. 

Je früher Kinder den Umgang mit Sonnenschutzmitteln lernen, desto eher wird der Gebrauch zu einer festen Gewohnheit. Und da die Kleinen gerne den Erwachsenen nacheifern, gehen Sie doch einfach mit gutem Beispiel voran! 

Generell sollten Kinder sich vor allem im Schatten aufhalten. Den kann zum Beispiel ein Sonnenschirm an der Sandkiste oder am Spielplatz bieten. Verbringen auch die Eltern nicht zu viel Zeit in der Sonne und nutzen stets Kleidung und Kopfbedeckung als Sonnenschutz, so gilt das auch den Kindern von klein auf als selbstverständlich.Cool finden Kids auch Sonnenbrillen. Auch die Augen der ganz Kleinen sind ebenso wie ihre Haut noch empfindlicher als die von Erwachsenen.

Einsatz von Sonnenschutzmittel

Mit Hilfe von Sonnenschutzmitteln (Sonnenmilch, -creme, -öl etc.) kann man den in die Haut eindringenden Teil der UV-Strahlung wirksam reduzieren. Auf diese Weise kann man auch über die Eigenschutzzeit der Haut hinaus in der Sonne bleiben, ohne gleich einen Sonnenbrand zu riskieren. 

Lichtschutzfaktor


Eine wichtige Rolle spielt dabei der Lichtschutzfaktor (LSF), der auf allen Produkten angegeben ist. Der Lichtschutzfaktor gibt die Wirksamkeit des Sonnenschutzproduktes an. 

Ein hoher LSF steht für eine hohe Schutzwirkung gegen UV-B-Strahlung, ein niedriger LSF für einen entsprechend geringeren Schutz. Der Lichtschutzfaktor erlaubt einen direkten Vergleich der Schutzleistung von Sonnenschutzmitteln. Ein Produkt mit einem LSF von beispielsweise 30 weist eine doppelt so grosse Schutzwirkung auf wie ein Produkt mit einem LSF von 15. 

Sonnenschutzmittel sind kein Freibrief für unbegrenztes Sonnenbaden!

Die Zeit, die Sie mit Sonnenschutzmitteln länger in der Sonne bleiben können, sollten Sie stets vorsichtig dosieren. 

Zu Beginn der Saison sollte man keinen LSF unter 15 wählen. In jedem Fall ist ein regelmässiges Nachcremen wichtig, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten, da sie durch Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen der Haut verringert wird. Entscheidend ist ausserdem, dass ausreichend Sonnenschutzmittel verwendet wird und gleichmässig alle Körperpartien eingecremt werden. 

Keine Verlängerung durch Nachcremen 

Nachcremen und wiederholtes Auftragen verlängern die Schutzwirkung nicht, sie wird so lediglich aufrechterhalten. 

Die Schutzwirkung eines Sonnenschutzmittels gilt nur einmal für jeden Tag. Ganz besonders dick auftragen erhöht weder den Lichtschutzfaktor, noch lässt sich die Schutzzeit damit verlängern. Wird hingegen zu dünn aufgetragen, kann das Produkt nicht seine vollständige Wirkung entfalten. 

Auch bei vollständig bedecktem Himmel kommen noch etwa zwei Drittel der UV-Strahlen eines Sonnentages am Boden an. Wasser und Schweiss verstärken die Wirkung des UV-Lichts auf die Haut. Sie weichen die Hornhaut auf und machen sie lichtdurchlässiger. Selbst unter Wasser ist man nicht vor den UV-Strahlen sicher. So kommen in 50 cm Wassertiefe noch über 60 Prozent der UV-B-Strahlen und sogar 85 Prozent der UV-A-Strahlen an. Beim Schnorcheln bietet ein UV-Shirt zusätzlichen Schutz zum vorher aufgetragenen wasserfesten Sonnenschutzmittel. Meerwasser und Sand reflektieren zudem die Strahlung und erhöhen die UV-Intensität auch an Land. Auch Schatten ist kein hundertprozentiger Sonnenschutz. Sogar Fensterscheiben lassen noch etwas UV-Licht durch.